Dr. Julia Hapkemeyer und Nicole Scheibner
(Foto: Max Threlfall/profund FU Berlin)
Interview mit Dr. Julia Hapkemeyer und Nicole Scheibner, geschäftsführende Gesellschafterinnen der ehemaligen StatEval GmbH, zur Namensänderung des Unternehmens und zukünftigen Plänen
Frau Dr. Hapkemeyer, Frau Scheibner, wie kommt es zum Namenswechsel von StatEval zu EO Institut?
Hapkemeyer: Aufbauend auf unsere ersten Projekte als StatEval in den Bereichen Organisationsdiagnostik und Evaluation erweiterten sich unsere Beratungsleistungen noch im Gründungsjahr um den Bereich der Organisationsentwicklung. Unsere Auftraggeber baten um Unterstützung bei den Themen, die sich aus der Organisationsdiagnostik oder Evaluation ergeben hatten. Da wir durch die intensive Analyse tatsächlich sehr tiefgehend mit der jeweiligen Organisation vertraut waren, konnten wir unseren Auftraggebern direkt bei der Maßnahmenentwicklung und -umsetzung helfen.
Scheibner: Zunehmend fragten Unternehmen Unterstützung beim Auf- und Ausbau eines strategischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements an. Nicht selten war dabei insbesondere die psychische Gesundheit der Beschäftigten ein zentrales Thema für die Unternehmen. Dabei handelt es sich natürlich um eine der Kernkompetenzen von Psychologen. Das von uns entwickelte Gefährdungsbarometer® zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung am Arbeitsplatz wird so auch bereits von einer Reihe namhafter Unternehmen genutzt, um deren gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen.
Gut, besteht der Kern Ihrer Arbeit dann aber nicht nach wie vor aus StatEval, also Statistik und Evaluation?
Scheibner: Nein, unsere Arbeit besteht nur noch zu einem kleinen Teil aus Statistik und Evaluation. Derartige Analysetätigkeiten bilden in der Regel den Ausgangspunkt für langfristig orientierte Organisationsentwicklungsprojekte. In solchen Projekten entwickeln wir gemeinsam mit Führungskräften auf allen Ebenen eines Unternehmens Lösungsansätze und unterstützen Unternehmen in der Umsetzung von Veränderungsprozessen.
Hapkemeyer: Seit Alexander Tirpitz vor rund drei Jahren zu uns gestoßen ist, hat sich das Spektrum der Organisationsentwicklungsthemen, zu denen wir beraten, auch nochmal erweitert. Herr Tirpitz verfügt neben Erfahrungen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements auch über besondere Expertise zum Thema Führungs- und Unternehmenskultur im internationalen Kontext. Insofern war es uns wichtig, unseren Auftraggeber bereits über den Firmennamen klar zu signalisieren, welches Leistungsspektrum sie von uns erwarten können.
Und was können Unternehmen vom EO Institut erwarten?
Scheibner: EO steht für Entwicklung von und in Organisationen. Gleichzeitig leitet es sich aber auch vom lateinischen Wort eō, was so viel wie „dorthin“ heißt, ab. EO ist also gewissermaßen richtungsweisend. Dies spiegelt auch unseren Anspruch an die Arbeit für und mit unseren Auftraggebern wider.
Sie sagen Ihren Auftraggebern also, wo es lang geht (lacht)?
Hapkemeyer: Ja und nein.
Wie meinen Sie das?
Hapkemeyer: Nein, weil wir uns nicht vor den Auftraggeber stellen und behaupten, die Lösung aller Probleme zu kennen. Das wäre vermessen und entspricht auch nicht unserem Selbstverständnis. Und ja, weil wir wissen, wie wir Organisationen dabei unterstützen, besser zu werden. Wir machen wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden für die Praxis nutzbar und helfen unseren Auftraggebern, sich selbst zu helfen und weiterzuentwickeln. Wir entwickeln gemeinsam mit dem Auftraggeber Lösungen und sehen jede Organisation als Ganzes, als komplexen Organismus mit einem gewissen Eigenleben, welches es zu verstehen gilt. Das macht uns erfolgreich.
Können Sie uns abschließend einen kleinen Ausblick auf 2015/2016 geben?
Scheibner: Selbstverständlich. Zum einen werden wir unsere erfolgreichen Kooperationen mit verschiedenen Unternehmen und Arbeitgeberverbänden im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements weiter ausbauen. Außerdem wollen wir natürlich das Gefährdungsbarometer® zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung am Arbeitsplatz weiter verbreiten. Daher werden wir das Gefährdungsbarometer® auch auf der A+A Messe vom 27. – 30. Oktober in Düsseldorf vorstellen.
Hapkemeyer: Außerdem werden wir weitere innovative Ansätze im Bereich der Führungskräfte- und Organisationsentwicklung entwickeln und umsetzen. Damit meine ich z. B. unser EGO-Prinzip für Führung auf Distanz und in großen Organisationen oder unsere Konzepte für Diversity Management. Alexander Tirpitz treibt aktuell außerdem das Thema Organisationsentwicklung in Professional Service Firms, also bei Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern, voran. Eine kürzlich von uns veröffentlichte Studie zeigt, dass sich viele dieser Unternehmen durch gewachsene Strukturen und ungünstige Kommunikationsprozesse in ihrer Entwicklung hemmen.
Dann wünsche ich Ihnen und Ihrem Team weiterhin viele spannende Projekte und viel Erfolg!
Das Interview führte René R. Schleus.
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