Work-Life-Balance gehört abgelöst. Zu dem Schluss kamen wir neulich in einer regen Teambesprechung. Abgelöst durch ein Konzept, das die Thematik vielleicht besser trifft: Health-Performance-Balance, um an der Stelle konsistent in Anglizismen zu bleiben. Denn allzu oft mutet die Debatte zum Thema Work-Life-Balance recht verkürzt an: Balance wird leider oft nicht entsprechend der eigentlichen Bedeutung des Konzeptes als Balance der qualitativen Wertigkeit von Arbeit und anderen Lebensthemen diskutiert, vielmehr geht es überwiegend um die quantitative Frage der Arbeitszeit. Gerade für Führungskräfte und hochspezialisierte Fachkräfte ist dieser Ansatz aber nicht zielführend. Die Vorstellung, jeden Tag nach einer festgelegten Stundenzahl die Tätigkeit zu beenden, ist für diese Personen geradezu unvorstellbar und auch nicht zufriedenstellend. Würde man sie dazu zwingen, könnten sie die gewonnene private Zeit nicht zur Erholung nutzen, sie würden gedanklich „weiterarbeiten“. Und dies nicht, weil es von außen verlangt wird, sondern weil sie sich in hohem Maße mit ihrer Tätigkeit identifizieren. Und gerade deshalb stellt sich insbesondere für diese Personengruppe die Frage: Wie vermeidet man auf lange Sicht eine berufliche Überlastung mit allen bekannten Folgen? Wir sind der Meinung: Die Antwort heißt nicht: Work-Life-Balance, sondern Balance von Leistung und Gesundheit. Im Fokus steht damit nicht länger das Verhältnis von Arbeitszeit zu Freizeit, sondern das Verhältnis von Leistung zu Gesundheit und damit ein verantwortungsvoller Umgang mit den eigenen Ressourcen und der eigenen Gesundheit. Es geht darum, für sich selbst einen Weg zu finden, die eigene Leistung und den eigenen Leistungsanspruch in Einklang – oder zumindest nicht in Widerspruch – mit der eigenen Gesundheit zu bringen. Denn Raubbau an der Gesundheit führt über kurz oder lang zu Einbußen der Leistungsfähigkeit. Die Frage, die sich daraus für Unternehmen ergibt: Wie kann eine Kultur geschaffen werden, in der Mitarbeiter Leistung und Gesundheit verantwortungsvoll, aber weiterhin eigenverantwortlich in Einklang bringen?
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Schreiben Sie uns Ihre Praxisbeispiele zum Thema!
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